Asien. 47
größten Flüsse Hinterindiens. In Lasa (Göttersitz) residiert das geistliche
und weltliche (aber von China abhängige) Oberhaupt von Tibet- Ost-
t n r k e st an, a n ch h o h e T a t a r e i genannt, ist im wesentlichen das
Becken des Tarimslusses. Das Land ist von mohainmedanischen T u r k-
t a t a r e u bewohnt und weist in manchen Gebirgsthäleru und um die
Städte I a r k a n d inid K a s ch g a r bedeutende Fruchtbarkeit auf. — Die
D s u u g a r e i ist gleichsam eine niedrige Vorstufe der hohen Tatarei. vier
ist das Stammländ der Kalmyken^ — Ostturkestan und die
D s u n g a r e i bilden zwei wichtige V ö l k e r t h o r e s n r d i e
H e e r e s- n n d Kar a w a n enzüge z w i s ch e n u n d 0.= A s i e n.
Durch diese Völkerthore siud wiederholentlich innerasiatische Völker: Hunnen,
Mongolen. Türkeir nach Westasien und Europa vorgedrungen.
Die Mongolei ist das umfangreichste der Hochlandgebiete. Sie besteht
fast lediglich aus Steppe und Wüste, ein echter Herd des Nomaden-
tntns. Der mittlere, muldenförmige Raum ist eine endlose Salz- und Stein-
einöde, Gobi (Wüste) oder S ch a m o (Sandmeer) genannt. — D i e w i l -
d e n M o n g o l e n st ä m m e (nach ihnen ist die mongolische Rasse benannt)
haben sich zu Zeiten gleich verheerenden ölrö men
über diekulturläudereuro Pas, Chinas und Indiens
ergösse n. — U r g a, heilige Stadt der Mongolen. — M a i m a t s ch i n,
an der -Grenze gegenüber dem sibirischen Kiachta gelegen, wichtiger Stapel-
platz iür den Theehandel mit Rußland.
Das P a m ! rhochl a u d und Kasiristan^ von unabhängigen, wilden
Hirtenstämmen bewohnt.
2. Ostalltn. 1. Die Mandschurei, das u.-ö. der chinesischen
Äcebenländer, bildet eiue weite Läuderschüssel, welche von Gebirgeu um-
rahmt und reich an Weideflächen, Wald und Ackerland ist. Im N. reicht
das Gebiet bis zum A m u r. Das Küstenland und das Gebiet des untern
Amur befindet sich in den Händen der Russen. — Die Mandschurei
ist das Stammland des jetzigen chinesischen Kaiserhauses und von allen
Nebenländern des Reichs am meisten bevölkert (12 Mill. E.) Aus diesem
Lande drangen 1644 die Mandschn erobernd nach China vor und unter-
warfen das ganze Reich. Trotz zahlreicher Empörungen haben sie sich
immer als Herren des Landes zu behaupten gewußt, sind aber größten-
teils unter Einwirkung der chinesischen Kultur zu Chinesen geworden.
2. Das eigentliche China (4 Mill. qkm., 382 Mill. E.) a) D n s
Land. Bon allen Ländern des Riesenreichs berührt allein das eigent
liche China das Meer. Die Küste beschreibt einen halbkreisförmigen,
feingegliederten Bogen vom Golf von Tonking bis Korea. Der 8. und
das Innere des Landes sind überwiegend Gebirgsland, bestehend
aus zahlreichen Kettengebirgen und Hochflächen, welche w. in das Hoch-
land von Zentralasien übergehen. Der N. ist ein großes Tiefland um
den Unterlauf der beiden Hauptströme. Wichtige Pässe der Nordgrenze
sind durch altes, starkes Mauerwerk abgesperrt; hie und da erheben sich
auf der Grenzlinie in ziemlichen Abständen von einander große vier-
eckige Türme, der Überlieferung nach alles Reste eines riesigen Grenz-
walles, „der großen Mauer", welche vor mehr als 2000 Jahren v. Chr.
ein chinesischer Kaiser als Schutz gegen die Tatarenhorden erbaut haben soll.
Die Hanptslüsse des Landes sind der Hoäng-ho (gelber
Strom), der seinen Namen von den großen Mengen gelber Lößerde
trägt, die er mit sich führt und weit bis ins Meer trägt (gelbes Meer),
und der Jäng-tse-Kiäng (Sohn der Landschaft Jang), auch blauer
Fuiß genannt (5000 km lang). Der Hoäng-ho wird seiner vielen Über-
lchwemmuugeu wegen „das Unglück Chinas" genannt. Südchina hat
einen großen Reichtum an Seen.
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TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Hinterindiens China Tibet-_Ost- Ostturkestan Westasien Europa Mongolei Chinas Indiens China China China Korea Zentralasien
Elbsandsteingebirge. Dresden.
43
stein!), und es bildeten sich Auswaschungen, die sich immer mehr vergrößerten.
(Ächte auf die Steine unter Vachtraufen und Brunnenröhren!) Das eingedrungene
Wasser dehnte sich im Vinter durch Gefrieren aus und sprengte die Felsen ausein-
ander. Auch das Pflanzenleben half mit an der Zerstörungsarbeit: Baumwurzeln
zwängten sich in die Spalten und Klüfte, die überall die Felsen durchdringen und
sie in „quaderförmige" Stücke teilen? im Moose sammelte sich wie in einem Schwämme
die Feuchtigkeit, und die Säuren, die im Wasser infolge der Verwesung der pflanzen ent-
standen, lockerten den Zusammen-
hang des Gesteins. Die haupt-
zerstörungsarbeit aber leisteten
die Gewässer, die von Böhmen .
' ' r, . - (Querschnitt durch das Elbsandstemgetnrge.
her über das Gebirge emen Abfluß
nach Nordwesten suchten. Die weicheren Teile des Gesteins wurden beseitigt, die
härteren blieben stehen. So erblicken wir heute, nachdem die Zerstörung der Felsen
viele Jahrtausende hindurch sich fortgesetzt hat und immer noch weiter dauert, tief
eingeschnittene Schluchten, hohe, säulenartige Pfeiler (Bastei), die meist in mächtige
Quadern zerspalten sind, sowie Tafelberge (Königstein) mit steil abfallenden wänden.
Das tiefste Tal hat sich die (Elbe genagt. Auf dem Grunde der breiteren Täler hat
sich toniger Boden angesammelt, hier finden sich daher Laubwälder, wiesen und
Äcker. Die Hochflächen („Ebenheiten") find aber sandig, so daß nur Kiefernwälder
und magere Korn- und Kartoffelfelder das Land bedecken, wegen seiner landschaft-
lichen Schönheit wird das Gebirge „Sächsische Schweiz" genannt und alljährlich von
vielen Fremden aufgesucht. Da der „Cjuadersandstein" als Baustein sehr geschätzt
wird, hat man am Elbufer große Steinbrüche angelegt (warum gerade hier?). Der
Sitz des Sandsteinhandels ist Pirna (19).
Der Talkessel von Dresden. Die Ausläufer des Elbsandsteingebirges und des
Lausitzer Berglandes (s. u.) schließen einen Talkessel ein, der von der Elbe durchströmt
wird. Die sanften höhen, die das reizvolle Becken umrahmen, sind an den sonnigen
Abhängen von Weinbergen und Obstgärten bedeckt. Schmucke Landhäuser, freundliche
Dörfer und stattliche Schlösser ragen dazwischen auf. In der Initte aber, wo die Ge-
wässer des breiten Elbstroms, von mächtigen Brücken überspannt, majestätisch dahin-
fließen, dehnt sich die herrliche Königsstadt Dresden (547) mit ihren prächtigen Ge-
bäuden aus. Der außerordentliche Reichtum an Kunstwerken, die die Stadt in ihren
Inuseen birgt, hat ihr den Namen „Elbflorenz" eingetragen, und gleich der italienischen
Kunststadt wird sie alljährlich von vielen tausend Fremden aus aller Herren Länder
besucht. Da Dresden an der Stelle angelegt ist, wo man die Elbe am leichtesten über-
brücken konnte und von wo aus sich Straßen und Eisenbahnen am besten nach allen
Himmelsgegenden anlegen ließen, entwickelte es sich zu einer großen Handelsstadt.
Besonders lebhaft ist der Schiffsverkehr- ist doch die Elbe die wichtigste Verbindung?-
straße zwischen Deutschland und Böhmen. Täglich gehen etwa 50 Schiffe über die
Grenze. Sie sind mit Kohlen, holz. Getreide, Gbst und Sandstein beladen. Auch
der Personenverkehr ist sehr lebhaft. Begünstigt durch die nahen Kohlenlager (s. o.)
ist im verein mit dem Handel auch die Industrie mächtig aufgeblüht. Werke des
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Extrahierte Ortsnamen: Dresden Pirna Dresden Dresden Dresden Deutschland
(
>
(Nach einem Aquarell von Prof. Dr. Pechuel-Loesche, Erlangen.)
Milchbuschwüste in der Namib in Deutsch-Südwestafrika.
„Der wüste Küstensaum von Südwestasrika, die Namib, wo nur eine kümmerliche Tau- und Nebelvegetation, darunter die Welwitschia gedeiht, trägt strichweise auch Euphorbienbestände,
die sogenannten Milchbüsche. Die seltsamen Gewächse bieten einen Anblick, als wäre das Ödland mit unzähligen, bis etliche Meter großen Heuschobern besetzt. Abgestorbene
Stücke brennen vortrefflich. Die Bestände leiten vielfach zur Strauchsteppe über." (Pechuel-Loesche: Zur Kenntnis des Hererolandes. „Das Ausland" 1886. S. 872, 890.)
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— 265 —
wohl noch ihre Fortsetzung bis zum Südufer des Viktoriasees
finden. Zunächst erfolgt hier der Handelsverkehr noch auf einer
lebhaften Karawanenstraße). Auf unserem Bilde (Abb. 88) sehen
wir einen Dampfer der Deutsch-Ostafrika-Linie im Hafen liegen.
Ihm gegenüber stehen am jenseitigen Ufer die meisten Häuser
der Stadt, welche sämtlich nur ein bis zwei Stockwerke und
platte Dächer haben. Die Hütten im Vordergrunde gehören
den Suahelifamilien (siehe die Bewohner!), welche wir vor ihren
Besitztümern erblicken. Sie bilden auch das Hauptkontingent der
Bewohnerschaft von Dar-es-Salam. Die Dächer der Hütten reichen
fast bis zur Erde und sind mit Palmenwedeln bedeckt. Die Wände
bestehen aus Lehm. Die Frau vor der Hütte links stampft wahr-
scheinlich Mais zu Mehl, um eiu Mahl zu bereiten. Der Mann
schaut träge zu. Unter der Kokospalme liegen zwei Ziegen. Hühner
sammeln die auf dem freien Platze verstreuten Körner aus. Am
Strande sehen wir dichtes Gebüsch, welches wie eine Art Mauer
die Suahelihütten umgibt. Außer den Kokospalmen, an denen
Afrika nicht arm ist, zeigt das Bild noch Bananenstauden und
Mangobäume, und der Eingeborene rechts trägt auf dem Kopfe
eine schwere Bananentraube mit vielen der uns bekannten gurken-
ähnlichen und schmackhaften Früchte.
Auf die Küstenzone folgt nun ein hügeliges Vorland, das
bis zu einer Höhe von 120 m sich erhebt, bis zu dem gebirgigen
Rande des ostafrikanischen Hochlandes sich ausdehnt und daher
eine von Norden nach Süden zunehmende Breite zeigt. Der
Boden baut sich hier hauptsächlich aus Sandstein, Tonschiefer
und Kalk auf. Hier herrscht größere Trockenheit als im Küsten-
saum. Dieses Vorland trägt schon echten Steppencharakter und
ist mit Buschwerk bestanden, welches hin und wieder auch von einzelnen
Bäumen oder kleineren Baumbeständen durchsetzt ist.
Der östliche Gebirgsrand, der bald steil, bald stufenförmig
zu Höhen von 2000 bis 3000 m aufsteigt, wird als Ostafrikanisches
Schiefergebirge bezeichnet. Seine bekanntesten Bestandteile bilden
das Pare-, Usambara-, Usagara- und Uhehe-Gebirge und die
Erhebungen des Kondelandes. Auch im Bereiche des zentral-
afrikanischen Grabenbruches erhebt sich die Westkante noch viel-
fach zu größeren Höhen (Zentralafrikanisches Schiefergebirge). Die
Gebirgsründer sind reich benetzt (Steigungsregen) und mit Herr-
lichen Wäldern bestanden. Das Ostasrikanische Schiefergebirge
hat wildzerklüftete, aber auch liebliche Partien aufzuweisen, letztere
vor allem im Gebirgslande von Usambara, das besonders ab-
Wechselungsreich au reizvolleu Gebirgs- und Landschaftsbildern
ist und darum auch wohl als „Ostafrikanische Schweiz" bezeichnet wird.
Ähnlich steht es um die Landschaften im Uhehegebirge, im Konde-
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42
Iv. Übersicht der Länderkunde.
Aus dem Budcrauasfc zur Heimutkundc von Bayern von A. Äcindcck u. Fr. Englcdcr. Münchcn, Piloly u. L'ochlc.
Ob er bayerifch es Moor. Torfstich. Jril Hintergründe die Alpen.
Die oberbayerischen Moore sind zumeist entwässerte Seen. Die Moorarbeiter stechen mit dem Spaten die Schichten
ab, stecken Torfstücke an Pfähle zum Trocknen und speicklern sie dann in Torfhxtien ans. Aus Wagen und Eisenbahnen
wird die „brennbare Erde" dann in die nahen Städte gebracht, wo der Torf die teure Steinkohle ersetzt.
Markt Wolnzach 414 m Höhe der Hügelkette 470 in
Das Ackerbaugebier Südbayerns, ein Lößland,')
Das Klima Südbayerns wird gegen die Tonan hin milder; breite, sonnige und wohlbewässerte Täler durchfurchen das
Hügelland nnv gewähren mit ihren wogenden Getreidefeldern und grünen Wiesen überaus freundliche Bilver. Der Land-
strich zwischen Ingolstadt und Landshut ist durch seinen Hopfenbau weitbekannt und zur Zeit der Hopsenlese entwickelt
sich da in vielen Orten ein äußerst lebhaftes Treiben dank dem Zustrom zahlreicher Hopsenpflucker und Hopfenhandler,
*) Der Lötz, ein kalkhaltiger Staublehm, gibt einen sehr fruchtbaren Ackerboden
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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— 40 —
Schnelligkeit, so daß Menschen und Tiere sich beeilen müssen, um aus seinem Bereich zir
kommen. Meilenweit ist oft die Luft mit Rauch erfüllt, und „das Getöse der brechenden
und berstenden Stengel erinnert lebhaft an fernes heftiges Gewehrfeuer". Die verbrannten^
kohlschwarzen Flächen, aus der die ebenfalls geschwärzten, ihrer Blätter beraubten Bäume
und Sträucher gespenstisch emporragen, bieten einen unsäglich eintönigen und traurigen
Anblick dar, und noch lange nachher ist die Luft mit Brandgeruch und feinem Staub von
Kohle und Asche erfüllt, der das Atmen erschwert. Doch wenn die Regenzeit kommt^
bedeckt sich bald alles wieder mit frischem, jungem Grün.
Abb. 7. Sawanne. (Nach Peschuel-Loesche.)
Eine Schilderung des tropischen Restenwaldes enthält der Abschnitt über Kamerun.
(S. Deutsche Kolonien.)
Der Affenbrotbaum oder Baobab ist der eigentliche Charakterbaum dersawannen-
des Sudans. Sein Stamm erreicht einen Durchmesser von 7—8 m, so daß 8—12 Mann
ihn kaum zu umspannen vermögen, wird aber nur 5—8 m hoch. In dieser Höhe entspringen
die oft 20—25 m langen, an Dicke starken Bäumen gleichkommenden Äste. Sie bilden eine
ungeheure Krone von halbkugeliger Gestalt, die, aus kurzer Entfernung betrachtet, eher
einem kleinen Walde als einem einzelnen Baume gleicht. Nur zur Regenzeit ist der „Elefant
unter den Bäumen" belaubt und dann zugleich mit großen weißen Blüten bedeckt. Den
größeren Teil des Jahres steht er entblättert und dürr wie ein Riesengerippe da, von dem
die gurkenähnlichen, eßbaren Früchte herabhängen. Der Baobab wächst nur langsam, und
einzelne Bäume sollen ein Alter von 4—5000 Jahren haben.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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jtret große Gruppen, die Sudan- und die Bantuueger, von denen diese
Mittel- und Südafrika, jene den Sudan bewohnen. Die Neger sind im allgemeinen
groß und kräftig gebaut. Sie haben eine niedrige, etwas zurücktretende Stirn,
vorspringende Kieferknochen, eine breite, platte Nase, dicke, aufgeworfene Lippen
und kräftige, blendendweiße Zähne. Die Haut ist samtartig weich und dunkel-
braun, selten ganz schwarz. Die Haare sind meist kurz, dick, hart, schwarz und
wollig gekräuselt. Der Bartwuchs ist spärlich oder fehlt ganz. Doch wird man
kaum einen Neger finden, der alle diese Merkmale in sich vereinigt. Vielmehr
bestehen nicht nur zwischen den verschiedenen Stämmen, sondern auch unter den
_______Angehörigen desselben Stammes
oft große Unterschiede, ganz wie
bei den Europäern. Der „typische"
Neger ist nirgends vorhanden.
Die Neger sind keine eigent-
lichen Wilden mehr, obwohl noch
hin und wieder Menschenfresserei
vorkommt. Insbesondere die
Sudanneger haben schon einen
gewissen Grad der Kultur er-
reicht. Sie wohnen in Dörfern
und volkreichen Städten und
treiben Viehzucht und Ackerbau.
Sie verstehen das Eisen zu
schmelzen und zu schmieden, kuust-
reiche Baumwollgewebe zu fertigen
und schön zu färben'; sie gerben
Tierhäute, machen Sattler- und
Töpferwaren und treiben leb-
hasten Handel untereinander und
mit fremden Völkern.
Die Kleidung der Neger beschränkt sich gewöhnlich auf einen Lendenschurz aus
Blättern, Rindenstoff oder Fell. In den Küstengegenden sind eingeführte Baumwollstoffe
sehr verbreitet, und viele Neger fangen bereits an, sich europäisch zu kleiden. Als Schmuck-
gegenstände trägt man Schnüre von Glasperlen u. a. Gegenständen, Bein-, Arm- und
Halsringe von Metall, bei einigen Stämmen auch Pflöcke in der Ober- und Unterlippe,
der Nase und den Ohrläppchen. Große Sorgfalt wird von manchen Stämmen auf die
Haartracht verwendet, die oft die sonderbarsten Formen annimmt (Abb. 9).
Die Wohnungen zeigen je nach der Gegend große Unterschiede. Bei manchen
Stämmen sind sie viereckig, bei andern rund und spitz zulaufend, bei wieder andern tugel-
förmig. Die Dächer sind aus Gras, Schilf oder Palmblättern hergestellt. Die Wände
bestehen gewöhnlich aus einem Holzgestell und Flechtwerk, das mit Lehm oder Schilf über-
kleidet wird. Meist liegen die Hütten zu Dörfern vereint beisammen, die dann zum Schutze
Abb. 9. Haartracht einer Ovambofrau, aus
lebenden Haaren geflochten.
(Aus der Illustrierten Völkerkunde von Buschan.)
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TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Eingeborenen backen daraus Kuchen, während sie von den Europäern zu dem bekannten
Perlsago verarbeitet und in den Handel gebracht wird. (Doch ist der meiste Sago, den
wir verbrauchen, aus Kartoffelmehl hergestellt).
Ein höchst merkwürdiges Gewächs ist der Banianenbaum. An seinen Ästen bil-
den sich herabhängende, tausörmige Luftwurzeln, die,.wenn sie den Boden erreichen, zu
Stämmen auswachsen, die nicht nur die Krone des Mutterbaumes mit Nahrung versorgen
und stützen, sondern z. T. auch selbst wieder Kronen bilden. Da sich dieser Vorgang immer
wiederholt, so kann ein Baum zu einem kleinen Walde werden, „in dessen Krone sich
Tausende von Affen, Vögeln und Schlangen nähren, bergen und verfolgen, und dessen
Schatten die Menschen wie die blutgierigen Raubtiere suchen".
Das Bambusrohr, von dem man allein in Südasien 150 Arten zählt, gehört zu
den Gräsern. Es hat geknotete Halme, steht wie Gras in Büscheln, erreicht aber Baum-
dicke und eine Höhe von 20—40 m. Es findet sich in Vorderindien besonders in den
Dschungeln; viel massenhafter noch kommt es auf den Ostindischen Inseln vor, wo es die
mannigfachste Verwendung findet. „Aus Bambus baut der Javane sein Haus, aus Bam-
bus bestehen alle seine Möbel; in einer Bambusröhre, die dabei wohl verkohlt, aber nicht
verbrennt, kocht er seinen Reis an einem Bambusfeuer, wenn er nicht etwa vorzieht, junge
Bambustriebe, die ein sehr schmackhaftes Gemüse geben, darin zu kochen. Zuweilen ist in
einem Dörfchen kaum ein anderes Material verwendet; der zierliche Zaun, der es umgibt,
die Tore, alles ist aus Bambus. Ein Dornenbambus, eine bis 12 m hohe, sehr dickbuschige,
weitverzweigte, überall mit scharfen Stacheln bewehrte Art, bildet einen undurchdringlichen
Wall, gegen den kaum Artillerie etwas vermag. Für Jagd und Krieg liefert der Bambus
Blasrohre, um vergiftete Pfeile zu entsenden, Pfeilschäfte und Lanzen. Seine Verwendung
zu Brücken ist bekannt. Dem Schiffer liefert er außerordentlich tragfähige Flöße und
Masten, Wasserleitungen werden teils durch Halbieren der Schäfte, teils durch Entfernen
der Scheidewände an den Knoten hergestellt. Größere Stengelglieder dienen als Wassereimer,
kleinere als Flaschen und Becher, weite sogar als Bienenkörbe. Dünne Stäbe finden in
Europa Verwendung als Spazierstöcke. Der Bast liefert Stoff zu Flechtarbeiten, Geweben
und zur Herstellung von Papier. Die bekannten chinesischen Sonnenschirme bestehen aus
Bambuspapier mit Bambusstock und gespaltenem Bambus als Gerüststäben" (Thoms).
— Die Mangroven sind auf hohen Stelzwurzeln stehende Bäume, die an allen sumpfigen
Küsten der Tropen wachsen und meist dichte Wälder bilden. (Ausführlicheres darüber enthält
der Abschnitt über Kamerun).
Die Tierwelt Vorderindiens ist ebenfalls sehr reichhaltig. Mit Afrika gemein hat
es u. a. den Leopard, Hyänen, Schakale, Gazellen, Antilopen und eine Menge
vou Vögeln. Auch der Löwe findet sich in einigen Gebieten. Dazu kommen dann als
Indien eigentümliche Gattungen der bengalische Tiger, der Elefant und das Nashorn.
Sehr zahlreich sind Affen aller Art; die Flüsse wimmeln von Krokodilen; außer-
ordentlich groß ist die Zahl der giftigen Schlangen. Raubtiere und Schlangen vernichten
alljährlich Taufende von Menschenleben. Nach einer Zusammenstellung der Regierung
wurden 1904 2157 Menschen durch Raubtiere, 21 880 durch Giftschlangen getötet.
Die Bevölkerung Vorderindiens, mehr als */6 der gesamten Menschheit,
ist nach Rasse, Sprache und Volkstum arg zersplittert. Bei der Zahlung vom
Jahre 1901 wurden nicht weniger als 147 Sprachen festgestellt. „Es gibt
kaum ein Land der Erde", bemerkt von Hellwald, „in dem wir einer größeren
Verschiedenheit von Völkerschaften und Stämmen in allen erdenklichen Kultur-
Marokkanische Küste Der Kalkselsen von Gibraltar mit Stadt
Mittelmeer Anfchwemmungsebene Bucht von Algeciras
Agave Opuntia Immergrüne Korkeichen
Die Straße von Gibraltar, von Norden gesehen.
Wenige Kilometer östlich vom Kap Tarifa. der Südspitze von Spanien, öffnet sich in einem weiten Bogen die über 10 km lange, prächtige Bucht von Algeciras. deren Name in
den letzten Jahren so berühmt geworden ist. Bon der schmalen Halbinsel, die diese Bucht auf der Ostseite abschließt, springt ein 425 m hoher, steil aufragender Fels vor. der
nur durch eine ichmale Anschmemmungsebene mit dem Festlande verbunden ist und an dessen Fug sich die Stadt Gibraltar ausbreitet. An den Abhängen dieses Felsens haben
die Engländer, die Gibraltar im >panischen Erbfolgekriege an sich rissen, starke Befestigungen angelegt, deren Kanonen den Eingang zum Mittelmeere beherrschen. Die ganze
Landschaft atmet südliche Pracht. Vor uns liegen das tiefblaue Meer, die sonnenbeglänzten Felsen, die fremdartige Pflanzenwelt. Der Vordergrund des Bildes zeigt uns die
eigenartige Natur Südspaniens nahe bei Algeciras. In dem trockenen, steinigen Boden wurzeln mächtige Korkeichen, deren Rinde einen Hauptausfuhrgegenstand Spaniens
bildet, Agaven und Opuntien überkleiden dürftig den felsigen Boden, der unter der drückenden Sommerhitze des Südens zu verschmachten scheint. Reben, aus denen feurige
Weine gepreßt werden, reifen an den Gehängen des Meeresufers.
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TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Kopjes.
(Nach cinenm-iucirell uoij Prof. Dr. Pechuel'loeschc, Srlanftcn>
Milchbuschwüste in der Namib in Deutsch-Süd we st asrika.
"Der wüste Küstensaum von Südwestafrika, die Namib, wo nur eine kümmerliche Tau- und Nebelvegetation, darunter die Welwitschia gedeiht, trägt strichweise auch Euphorbienbestande, die sogenannten Milchbusche. Die seltsamen Gewächse bieten einen Anblick, als wäre das Ödland mit unzähligen, bis etliche Meter großen Heuschobern beseht. Abgestorbene Stücke brennen vortrefflich. Die Bestände leiten vielfach zur Strauchsteppe über." (Pechuel-Loesche: Zur Kenntnis des Hererolandes.
„Das Ausland" 1886. 872, 890.) v v
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