Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 47

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Asien. 47 größten Flüsse Hinterindiens. In Lasa (Göttersitz) residiert das geistliche und weltliche (aber von China abhängige) Oberhaupt von Tibet- Ost- t n r k e st an, a n ch h o h e T a t a r e i genannt, ist im wesentlichen das Becken des Tarimslusses. Das Land ist von mohainmedanischen T u r k- t a t a r e u bewohnt und weist in manchen Gebirgsthäleru und um die Städte I a r k a n d inid K a s ch g a r bedeutende Fruchtbarkeit auf. — Die D s u u g a r e i ist gleichsam eine niedrige Vorstufe der hohen Tatarei. vier ist das Stammländ der Kalmyken^ — Ostturkestan und die D s u n g a r e i bilden zwei wichtige V ö l k e r t h o r e s n r d i e H e e r e s- n n d Kar a w a n enzüge z w i s ch e n u n d 0.= A s i e n. Durch diese Völkerthore siud wiederholentlich innerasiatische Völker: Hunnen, Mongolen. Türkeir nach Westasien und Europa vorgedrungen. Die Mongolei ist das umfangreichste der Hochlandgebiete. Sie besteht fast lediglich aus Steppe und Wüste, ein echter Herd des Nomaden- tntns. Der mittlere, muldenförmige Raum ist eine endlose Salz- und Stein- einöde, Gobi (Wüste) oder S ch a m o (Sandmeer) genannt. — D i e w i l - d e n M o n g o l e n st ä m m e (nach ihnen ist die mongolische Rasse benannt) haben sich zu Zeiten gleich verheerenden ölrö men über diekulturläudereuro Pas, Chinas und Indiens ergösse n. — U r g a, heilige Stadt der Mongolen. — M a i m a t s ch i n, an der -Grenze gegenüber dem sibirischen Kiachta gelegen, wichtiger Stapel- platz iür den Theehandel mit Rußland. Das P a m ! rhochl a u d und Kasiristan^ von unabhängigen, wilden Hirtenstämmen bewohnt. 2. Ostalltn. 1. Die Mandschurei, das u.-ö. der chinesischen Äcebenländer, bildet eiue weite Läuderschüssel, welche von Gebirgeu um- rahmt und reich an Weideflächen, Wald und Ackerland ist. Im N. reicht das Gebiet bis zum A m u r. Das Küstenland und das Gebiet des untern Amur befindet sich in den Händen der Russen. — Die Mandschurei ist das Stammland des jetzigen chinesischen Kaiserhauses und von allen Nebenländern des Reichs am meisten bevölkert (12 Mill. E.) Aus diesem Lande drangen 1644 die Mandschn erobernd nach China vor und unter- warfen das ganze Reich. Trotz zahlreicher Empörungen haben sie sich immer als Herren des Landes zu behaupten gewußt, sind aber größten- teils unter Einwirkung der chinesischen Kultur zu Chinesen geworden. 2. Das eigentliche China (4 Mill. qkm., 382 Mill. E.) a) D n s Land. Bon allen Ländern des Riesenreichs berührt allein das eigent liche China das Meer. Die Küste beschreibt einen halbkreisförmigen, feingegliederten Bogen vom Golf von Tonking bis Korea. Der 8. und das Innere des Landes sind überwiegend Gebirgsland, bestehend aus zahlreichen Kettengebirgen und Hochflächen, welche w. in das Hoch- land von Zentralasien übergehen. Der N. ist ein großes Tiefland um den Unterlauf der beiden Hauptströme. Wichtige Pässe der Nordgrenze sind durch altes, starkes Mauerwerk abgesperrt; hie und da erheben sich auf der Grenzlinie in ziemlichen Abständen von einander große vier- eckige Türme, der Überlieferung nach alles Reste eines riesigen Grenz- walles, „der großen Mauer", welche vor mehr als 2000 Jahren v. Chr. ein chinesischer Kaiser als Schutz gegen die Tatarenhorden erbaut haben soll. Die Hanptslüsse des Landes sind der Hoäng-ho (gelber Strom), der seinen Namen von den großen Mengen gelber Lößerde trägt, die er mit sich führt und weit bis ins Meer trägt (gelbes Meer), und der Jäng-tse-Kiäng (Sohn der Landschaft Jang), auch blauer Fuiß genannt (5000 km lang). Der Hoäng-ho wird seiner vielen Über- lchwemmuugeu wegen „das Unglück Chinas" genannt. Südchina hat einen großen Reichtum an Seen.

2. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 43

1911 - Leipzig : Teubner
Elbsandsteingebirge. Dresden. 43 stein!), und es bildeten sich Auswaschungen, die sich immer mehr vergrößerten. (Ächte auf die Steine unter Vachtraufen und Brunnenröhren!) Das eingedrungene Wasser dehnte sich im Vinter durch Gefrieren aus und sprengte die Felsen ausein- ander. Auch das Pflanzenleben half mit an der Zerstörungsarbeit: Baumwurzeln zwängten sich in die Spalten und Klüfte, die überall die Felsen durchdringen und sie in „quaderförmige" Stücke teilen? im Moose sammelte sich wie in einem Schwämme die Feuchtigkeit, und die Säuren, die im Wasser infolge der Verwesung der pflanzen ent- standen, lockerten den Zusammen- hang des Gesteins. Die haupt- zerstörungsarbeit aber leisteten die Gewässer, die von Böhmen . ' ' r, . - (Querschnitt durch das Elbsandstemgetnrge. her über das Gebirge emen Abfluß nach Nordwesten suchten. Die weicheren Teile des Gesteins wurden beseitigt, die härteren blieben stehen. So erblicken wir heute, nachdem die Zerstörung der Felsen viele Jahrtausende hindurch sich fortgesetzt hat und immer noch weiter dauert, tief eingeschnittene Schluchten, hohe, säulenartige Pfeiler (Bastei), die meist in mächtige Quadern zerspalten sind, sowie Tafelberge (Königstein) mit steil abfallenden wänden. Das tiefste Tal hat sich die (Elbe genagt. Auf dem Grunde der breiteren Täler hat sich toniger Boden angesammelt, hier finden sich daher Laubwälder, wiesen und Äcker. Die Hochflächen („Ebenheiten") find aber sandig, so daß nur Kiefernwälder und magere Korn- und Kartoffelfelder das Land bedecken, wegen seiner landschaft- lichen Schönheit wird das Gebirge „Sächsische Schweiz" genannt und alljährlich von vielen Fremden aufgesucht. Da der „Cjuadersandstein" als Baustein sehr geschätzt wird, hat man am Elbufer große Steinbrüche angelegt (warum gerade hier?). Der Sitz des Sandsteinhandels ist Pirna (19). Der Talkessel von Dresden. Die Ausläufer des Elbsandsteingebirges und des Lausitzer Berglandes (s. u.) schließen einen Talkessel ein, der von der Elbe durchströmt wird. Die sanften höhen, die das reizvolle Becken umrahmen, sind an den sonnigen Abhängen von Weinbergen und Obstgärten bedeckt. Schmucke Landhäuser, freundliche Dörfer und stattliche Schlösser ragen dazwischen auf. In der Initte aber, wo die Ge- wässer des breiten Elbstroms, von mächtigen Brücken überspannt, majestätisch dahin- fließen, dehnt sich die herrliche Königsstadt Dresden (547) mit ihren prächtigen Ge- bäuden aus. Der außerordentliche Reichtum an Kunstwerken, die die Stadt in ihren Inuseen birgt, hat ihr den Namen „Elbflorenz" eingetragen, und gleich der italienischen Kunststadt wird sie alljährlich von vielen tausend Fremden aus aller Herren Länder besucht. Da Dresden an der Stelle angelegt ist, wo man die Elbe am leichtesten über- brücken konnte und von wo aus sich Straßen und Eisenbahnen am besten nach allen Himmelsgegenden anlegen ließen, entwickelte es sich zu einer großen Handelsstadt. Besonders lebhaft ist der Schiffsverkehr- ist doch die Elbe die wichtigste Verbindung?- straße zwischen Deutschland und Böhmen. Täglich gehen etwa 50 Schiffe über die Grenze. Sie sind mit Kohlen, holz. Getreide, Gbst und Sandstein beladen. Auch der Personenverkehr ist sehr lebhaft. Begünstigt durch die nahen Kohlenlager (s. o.) ist im verein mit dem Handel auch die Industrie mächtig aufgeblüht. Werke des

3. Die außereuropäischen Erdteile - S. 92

1911 - München : Oldenbourg
( > (Nach einem Aquarell von Prof. Dr. Pechuel-Loesche, Erlangen.) Milchbuschwüste in der Namib in Deutsch-Südwestafrika. „Der wüste Küstensaum von Südwestasrika, die Namib, wo nur eine kümmerliche Tau- und Nebelvegetation, darunter die Welwitschia gedeiht, trägt strichweise auch Euphorbienbestände, die sogenannten Milchbüsche. Die seltsamen Gewächse bieten einen Anblick, als wäre das Ödland mit unzähligen, bis etliche Meter großen Heuschobern besetzt. Abgestorbene Stücke brennen vortrefflich. Die Bestände leiten vielfach zur Strauchsteppe über." (Pechuel-Loesche: Zur Kenntnis des Hererolandes. „Das Ausland" 1886. S. 872, 890.)

4. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 265

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 265 — wohl noch ihre Fortsetzung bis zum Südufer des Viktoriasees finden. Zunächst erfolgt hier der Handelsverkehr noch auf einer lebhaften Karawanenstraße). Auf unserem Bilde (Abb. 88) sehen wir einen Dampfer der Deutsch-Ostafrika-Linie im Hafen liegen. Ihm gegenüber stehen am jenseitigen Ufer die meisten Häuser der Stadt, welche sämtlich nur ein bis zwei Stockwerke und platte Dächer haben. Die Hütten im Vordergrunde gehören den Suahelifamilien (siehe die Bewohner!), welche wir vor ihren Besitztümern erblicken. Sie bilden auch das Hauptkontingent der Bewohnerschaft von Dar-es-Salam. Die Dächer der Hütten reichen fast bis zur Erde und sind mit Palmenwedeln bedeckt. Die Wände bestehen aus Lehm. Die Frau vor der Hütte links stampft wahr- scheinlich Mais zu Mehl, um eiu Mahl zu bereiten. Der Mann schaut träge zu. Unter der Kokospalme liegen zwei Ziegen. Hühner sammeln die auf dem freien Platze verstreuten Körner aus. Am Strande sehen wir dichtes Gebüsch, welches wie eine Art Mauer die Suahelihütten umgibt. Außer den Kokospalmen, an denen Afrika nicht arm ist, zeigt das Bild noch Bananenstauden und Mangobäume, und der Eingeborene rechts trägt auf dem Kopfe eine schwere Bananentraube mit vielen der uns bekannten gurken- ähnlichen und schmackhaften Früchte. Auf die Küstenzone folgt nun ein hügeliges Vorland, das bis zu einer Höhe von 120 m sich erhebt, bis zu dem gebirgigen Rande des ostafrikanischen Hochlandes sich ausdehnt und daher eine von Norden nach Süden zunehmende Breite zeigt. Der Boden baut sich hier hauptsächlich aus Sandstein, Tonschiefer und Kalk auf. Hier herrscht größere Trockenheit als im Küsten- saum. Dieses Vorland trägt schon echten Steppencharakter und ist mit Buschwerk bestanden, welches hin und wieder auch von einzelnen Bäumen oder kleineren Baumbeständen durchsetzt ist. Der östliche Gebirgsrand, der bald steil, bald stufenförmig zu Höhen von 2000 bis 3000 m aufsteigt, wird als Ostafrikanisches Schiefergebirge bezeichnet. Seine bekanntesten Bestandteile bilden das Pare-, Usambara-, Usagara- und Uhehe-Gebirge und die Erhebungen des Kondelandes. Auch im Bereiche des zentral- afrikanischen Grabenbruches erhebt sich die Westkante noch viel- fach zu größeren Höhen (Zentralafrikanisches Schiefergebirge). Die Gebirgsründer sind reich benetzt (Steigungsregen) und mit Herr- lichen Wäldern bestanden. Das Ostasrikanische Schiefergebirge hat wildzerklüftete, aber auch liebliche Partien aufzuweisen, letztere vor allem im Gebirgslande von Usambara, das besonders ab- Wechselungsreich au reizvolleu Gebirgs- und Landschaftsbildern ist und darum auch wohl als „Ostafrikanische Schweiz" bezeichnet wird. Ähnlich steht es um die Landschaften im Uhehegebirge, im Konde-

5. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 42

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
42 Iv. Übersicht der Länderkunde. Aus dem Budcrauasfc zur Heimutkundc von Bayern von A. Äcindcck u. Fr. Englcdcr. Münchcn, Piloly u. L'ochlc. Ob er bayerifch es Moor. Torfstich. Jril Hintergründe die Alpen. Die oberbayerischen Moore sind zumeist entwässerte Seen. Die Moorarbeiter stechen mit dem Spaten die Schichten ab, stecken Torfstücke an Pfähle zum Trocknen und speicklern sie dann in Torfhxtien ans. Aus Wagen und Eisenbahnen wird die „brennbare Erde" dann in die nahen Städte gebracht, wo der Torf die teure Steinkohle ersetzt. Markt Wolnzach 414 m Höhe der Hügelkette 470 in Das Ackerbaugebier Südbayerns, ein Lößland,') Das Klima Südbayerns wird gegen die Tonan hin milder; breite, sonnige und wohlbewässerte Täler durchfurchen das Hügelland nnv gewähren mit ihren wogenden Getreidefeldern und grünen Wiesen überaus freundliche Bilver. Der Land- strich zwischen Ingolstadt und Landshut ist durch seinen Hopfenbau weitbekannt und zur Zeit der Hopsenlese entwickelt sich da in vielen Orten ein äußerst lebhaftes Treiben dank dem Zustrom zahlreicher Hopsenpflucker und Hopfenhandler, *) Der Lötz, ein kalkhaltiger Staublehm, gibt einen sehr fruchtbaren Ackerboden

6. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 40

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 40 — Schnelligkeit, so daß Menschen und Tiere sich beeilen müssen, um aus seinem Bereich zir kommen. Meilenweit ist oft die Luft mit Rauch erfüllt, und „das Getöse der brechenden und berstenden Stengel erinnert lebhaft an fernes heftiges Gewehrfeuer". Die verbrannten^ kohlschwarzen Flächen, aus der die ebenfalls geschwärzten, ihrer Blätter beraubten Bäume und Sträucher gespenstisch emporragen, bieten einen unsäglich eintönigen und traurigen Anblick dar, und noch lange nachher ist die Luft mit Brandgeruch und feinem Staub von Kohle und Asche erfüllt, der das Atmen erschwert. Doch wenn die Regenzeit kommt^ bedeckt sich bald alles wieder mit frischem, jungem Grün. Abb. 7. Sawanne. (Nach Peschuel-Loesche.) Eine Schilderung des tropischen Restenwaldes enthält der Abschnitt über Kamerun. (S. Deutsche Kolonien.) Der Affenbrotbaum oder Baobab ist der eigentliche Charakterbaum dersawannen- des Sudans. Sein Stamm erreicht einen Durchmesser von 7—8 m, so daß 8—12 Mann ihn kaum zu umspannen vermögen, wird aber nur 5—8 m hoch. In dieser Höhe entspringen die oft 20—25 m langen, an Dicke starken Bäumen gleichkommenden Äste. Sie bilden eine ungeheure Krone von halbkugeliger Gestalt, die, aus kurzer Entfernung betrachtet, eher einem kleinen Walde als einem einzelnen Baume gleicht. Nur zur Regenzeit ist der „Elefant unter den Bäumen" belaubt und dann zugleich mit großen weißen Blüten bedeckt. Den größeren Teil des Jahres steht er entblättert und dürr wie ein Riesengerippe da, von dem die gurkenähnlichen, eßbaren Früchte herabhängen. Der Baobab wächst nur langsam, und einzelne Bäume sollen ein Alter von 4—5000 Jahren haben.

7. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 44

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 44 — jtret große Gruppen, die Sudan- und die Bantuueger, von denen diese Mittel- und Südafrika, jene den Sudan bewohnen. Die Neger sind im allgemeinen groß und kräftig gebaut. Sie haben eine niedrige, etwas zurücktretende Stirn, vorspringende Kieferknochen, eine breite, platte Nase, dicke, aufgeworfene Lippen und kräftige, blendendweiße Zähne. Die Haut ist samtartig weich und dunkel- braun, selten ganz schwarz. Die Haare sind meist kurz, dick, hart, schwarz und wollig gekräuselt. Der Bartwuchs ist spärlich oder fehlt ganz. Doch wird man kaum einen Neger finden, der alle diese Merkmale in sich vereinigt. Vielmehr bestehen nicht nur zwischen den verschiedenen Stämmen, sondern auch unter den _______Angehörigen desselben Stammes oft große Unterschiede, ganz wie bei den Europäern. Der „typische" Neger ist nirgends vorhanden. Die Neger sind keine eigent- lichen Wilden mehr, obwohl noch hin und wieder Menschenfresserei vorkommt. Insbesondere die Sudanneger haben schon einen gewissen Grad der Kultur er- reicht. Sie wohnen in Dörfern und volkreichen Städten und treiben Viehzucht und Ackerbau. Sie verstehen das Eisen zu schmelzen und zu schmieden, kuust- reiche Baumwollgewebe zu fertigen und schön zu färben'; sie gerben Tierhäute, machen Sattler- und Töpferwaren und treiben leb- hasten Handel untereinander und mit fremden Völkern. Die Kleidung der Neger beschränkt sich gewöhnlich auf einen Lendenschurz aus Blättern, Rindenstoff oder Fell. In den Küstengegenden sind eingeführte Baumwollstoffe sehr verbreitet, und viele Neger fangen bereits an, sich europäisch zu kleiden. Als Schmuck- gegenstände trägt man Schnüre von Glasperlen u. a. Gegenständen, Bein-, Arm- und Halsringe von Metall, bei einigen Stämmen auch Pflöcke in der Ober- und Unterlippe, der Nase und den Ohrläppchen. Große Sorgfalt wird von manchen Stämmen auf die Haartracht verwendet, die oft die sonderbarsten Formen annimmt (Abb. 9). Die Wohnungen zeigen je nach der Gegend große Unterschiede. Bei manchen Stämmen sind sie viereckig, bei andern rund und spitz zulaufend, bei wieder andern tugel- förmig. Die Dächer sind aus Gras, Schilf oder Palmblättern hergestellt. Die Wände bestehen gewöhnlich aus einem Holzgestell und Flechtwerk, das mit Lehm oder Schilf über- kleidet wird. Meist liegen die Hütten zu Dörfern vereint beisammen, die dann zum Schutze Abb. 9. Haartracht einer Ovambofrau, aus lebenden Haaren geflochten. (Aus der Illustrierten Völkerkunde von Buschan.)

8. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 127

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 127 — Eingeborenen backen daraus Kuchen, während sie von den Europäern zu dem bekannten Perlsago verarbeitet und in den Handel gebracht wird. (Doch ist der meiste Sago, den wir verbrauchen, aus Kartoffelmehl hergestellt). Ein höchst merkwürdiges Gewächs ist der Banianenbaum. An seinen Ästen bil- den sich herabhängende, tausörmige Luftwurzeln, die,.wenn sie den Boden erreichen, zu Stämmen auswachsen, die nicht nur die Krone des Mutterbaumes mit Nahrung versorgen und stützen, sondern z. T. auch selbst wieder Kronen bilden. Da sich dieser Vorgang immer wiederholt, so kann ein Baum zu einem kleinen Walde werden, „in dessen Krone sich Tausende von Affen, Vögeln und Schlangen nähren, bergen und verfolgen, und dessen Schatten die Menschen wie die blutgierigen Raubtiere suchen". Das Bambusrohr, von dem man allein in Südasien 150 Arten zählt, gehört zu den Gräsern. Es hat geknotete Halme, steht wie Gras in Büscheln, erreicht aber Baum- dicke und eine Höhe von 20—40 m. Es findet sich in Vorderindien besonders in den Dschungeln; viel massenhafter noch kommt es auf den Ostindischen Inseln vor, wo es die mannigfachste Verwendung findet. „Aus Bambus baut der Javane sein Haus, aus Bam- bus bestehen alle seine Möbel; in einer Bambusröhre, die dabei wohl verkohlt, aber nicht verbrennt, kocht er seinen Reis an einem Bambusfeuer, wenn er nicht etwa vorzieht, junge Bambustriebe, die ein sehr schmackhaftes Gemüse geben, darin zu kochen. Zuweilen ist in einem Dörfchen kaum ein anderes Material verwendet; der zierliche Zaun, der es umgibt, die Tore, alles ist aus Bambus. Ein Dornenbambus, eine bis 12 m hohe, sehr dickbuschige, weitverzweigte, überall mit scharfen Stacheln bewehrte Art, bildet einen undurchdringlichen Wall, gegen den kaum Artillerie etwas vermag. Für Jagd und Krieg liefert der Bambus Blasrohre, um vergiftete Pfeile zu entsenden, Pfeilschäfte und Lanzen. Seine Verwendung zu Brücken ist bekannt. Dem Schiffer liefert er außerordentlich tragfähige Flöße und Masten, Wasserleitungen werden teils durch Halbieren der Schäfte, teils durch Entfernen der Scheidewände an den Knoten hergestellt. Größere Stengelglieder dienen als Wassereimer, kleinere als Flaschen und Becher, weite sogar als Bienenkörbe. Dünne Stäbe finden in Europa Verwendung als Spazierstöcke. Der Bast liefert Stoff zu Flechtarbeiten, Geweben und zur Herstellung von Papier. Die bekannten chinesischen Sonnenschirme bestehen aus Bambuspapier mit Bambusstock und gespaltenem Bambus als Gerüststäben" (Thoms). — Die Mangroven sind auf hohen Stelzwurzeln stehende Bäume, die an allen sumpfigen Küsten der Tropen wachsen und meist dichte Wälder bilden. (Ausführlicheres darüber enthält der Abschnitt über Kamerun). Die Tierwelt Vorderindiens ist ebenfalls sehr reichhaltig. Mit Afrika gemein hat es u. a. den Leopard, Hyänen, Schakale, Gazellen, Antilopen und eine Menge vou Vögeln. Auch der Löwe findet sich in einigen Gebieten. Dazu kommen dann als Indien eigentümliche Gattungen der bengalische Tiger, der Elefant und das Nashorn. Sehr zahlreich sind Affen aller Art; die Flüsse wimmeln von Krokodilen; außer- ordentlich groß ist die Zahl der giftigen Schlangen. Raubtiere und Schlangen vernichten alljährlich Taufende von Menschenleben. Nach einer Zusammenstellung der Regierung wurden 1904 2157 Menschen durch Raubtiere, 21 880 durch Giftschlangen getötet. Die Bevölkerung Vorderindiens, mehr als */6 der gesamten Menschheit, ist nach Rasse, Sprache und Volkstum arg zersplittert. Bei der Zahlung vom Jahre 1901 wurden nicht weniger als 147 Sprachen festgestellt. „Es gibt kaum ein Land der Erde", bemerkt von Hellwald, „in dem wir einer größeren Verschiedenheit von Völkerschaften und Stämmen in allen erdenklichen Kultur-

9. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. uncounted

1912 - Berlin : Oldenbourg
Marokkanische Küste Der Kalkselsen von Gibraltar mit Stadt Mittelmeer Anfchwemmungsebene Bucht von Algeciras Agave Opuntia Immergrüne Korkeichen Die Straße von Gibraltar, von Norden gesehen. Wenige Kilometer östlich vom Kap Tarifa. der Südspitze von Spanien, öffnet sich in einem weiten Bogen die über 10 km lange, prächtige Bucht von Algeciras. deren Name in den letzten Jahren so berühmt geworden ist. Bon der schmalen Halbinsel, die diese Bucht auf der Ostseite abschließt, springt ein 425 m hoher, steil aufragender Fels vor. der nur durch eine ichmale Anschmemmungsebene mit dem Festlande verbunden ist und an dessen Fug sich die Stadt Gibraltar ausbreitet. An den Abhängen dieses Felsens haben die Engländer, die Gibraltar im >panischen Erbfolgekriege an sich rissen, starke Befestigungen angelegt, deren Kanonen den Eingang zum Mittelmeere beherrschen. Die ganze Landschaft atmet südliche Pracht. Vor uns liegen das tiefblaue Meer, die sonnenbeglänzten Felsen, die fremdartige Pflanzenwelt. Der Vordergrund des Bildes zeigt uns die eigenartige Natur Südspaniens nahe bei Algeciras. In dem trockenen, steinigen Boden wurzeln mächtige Korkeichen, deren Rinde einen Hauptausfuhrgegenstand Spaniens bildet, Agaven und Opuntien überkleiden dürftig den felsigen Boden, der unter der drückenden Sommerhitze des Südens zu verschmachten scheint. Reben, aus denen feurige Weine gepreßt werden, reifen an den Gehängen des Meeresufers.

10. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 56

1912 - München : Oldenbourg
Kopjes. (Nach cinenm-iucirell uoij Prof. Dr. Pechuel'loeschc, Srlanftcn> Milchbuschwüste in der Namib in Deutsch-Süd we st asrika. "Der wüste Küstensaum von Südwestafrika, die Namib, wo nur eine kümmerliche Tau- und Nebelvegetation, darunter die Welwitschia gedeiht, trägt strichweise auch Euphorbienbestande, die sogenannten Milchbusche. Die seltsamen Gewächse bieten einen Anblick, als wäre das Ödland mit unzähligen, bis etliche Meter großen Heuschobern beseht. Abgestorbene Stücke brennen vortrefflich. Die Bestände leiten vielfach zur Strauchsteppe über." (Pechuel-Loesche: Zur Kenntnis des Hererolandes. „Das Ausland" 1886. 872, 890.) v v
   bis 10 von 668 weiter»  »»
668 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 668 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 172
1 2
2 0
3 22
4 2
5 237
6 4
7 176
8 1
9 58
10 6
11 2
12 0
13 13
14 0
15 48
16 40
17 18
18 61
19 100
20 0
21 3
22 22
23 0
24 43
25 0
26 0
27 0
28 1
29 30
30 42
31 0
32 1
33 2
34 0
35 0
36 3
37 45
38 470
39 11
40 7
41 31
42 0
43 1
44 5
45 18
46 0
47 1
48 1
49 27

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1908
1 194
2 92
3 1411
4 810
5 755
6 839
7 1
8 4
9 31
10 362
11 4357
12 437
13 110
14 64
15 17
16 524
17 552
18 392
19 84
20 4
21 8544
22 51
23 117
24 4317
25 30
26 182
27 655
28 1037
29 6
30 26
31 4
32 104
33 741
34 32
35 30
36 125
37 18
38 21
39 78
40 395
41 31
42 579
43 249
44 111
45 327
46 70
47 1780
48 2289
49 2260
50 5052
51 14
52 53
53 20
54 1248
55 6
56 2
57 393
58 31
59 10
60 4
61 1008
62 739
63 4
64 1448
65 102
66 136
67 2
68 19
69 22
70 10095
71 107
72 67
73 104
74 34
75 419
76 1193
77 3144
78 227
79 1231
80 135
81 211
82 307
83 15
84 2590
85 1
86 0
87 168
88 4
89 176
90 3
91 668
92 2751
93 690
94 359
95 1449
96 6
97 568
98 124
99 328

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 7217
1 749
2 679
3 1042
4 48
5 163
6 1872
7 38
8 44
9 40
10 95
11 184
12 4808
13 1425
14 261
15 43
16 43
17 131
18 82
19 180
20 144
21 30
22 99
23 41
24 1389
25 1136
26 117
27 67
28 830
29 212
30 71
31 124
32 668
33 880
34 895
35 93
36 126
37 56
38 206
39 382
40 80
41 143
42 967
43 4907
44 35
45 60
46 797
47 1145
48 223
49 86
50 1898
51 2875
52 851
53 53
54 257
55 71
56 83
57 74
58 158
59 1231
60 83
61 102
62 234
63 31
64 78
65 321
66 122
67 31
68 44
69 43
70 137
71 52
72 526
73 147
74 113
75 877
76 98
77 49
78 125
79 26
80 115
81 4957
82 372
83 267
84 679
85 85
86 167
87 150
88 51
89 1216
90 151
91 350
92 174
93 43
94 360
95 1189
96 144
97 131
98 37
99 116
100 1431
101 128
102 2395
103 49
104 164
105 926
106 232
107 1129
108 88
109 150
110 493
111 594
112 566
113 379
114 991
115 2062
116 370
117 53
118 29
119 386
120 398
121 811
122 213
123 1483
124 3757
125 7231
126 118
127 813
128 56
129 676
130 162
131 3498
132 35
133 693
134 139
135 82
136 1282
137 405
138 51
139 179
140 446
141 51
142 2892
143 1478
144 53
145 394
146 92
147 229
148 44
149 124
150 22
151 94
152 1593
153 118
154 815
155 178
156 164
157 96
158 18
159 254
160 200
161 108
162 55
163 38
164 175
165 162
166 368
167 374
168 3267
169 440
170 33
171 59
172 272
173 941
174 35
175 3120
176 31
177 671
178 81
179 596
180 220
181 163
182 240
183 2591
184 176
185 498
186 93
187 179
188 344
189 392
190 158
191 38
192 124
193 144
194 166
195 434
196 1936
197 49
198 23
199 264